Wundervoll, wenn Ästhetik neu interpretiert wird. Fern ab von dem wofür wir sie allgemeingültig halten. Frei nach C.S. Lewis: «Wir möchten nicht nur Schönheit sehen – wir wünschen uns etwas anderes, das kaum in Worte gefasst werden kann. Etwas das mit ihr vereint, uns in sie eindringen lässt. Um in ihr zu baden, um Teil von ihr zu werden.» Es ist die Zutat des Makels – unsere eigene Fremde, unliebsame Erfahrungen, Erinnerungen, Abgründe, unser innerstes Unbehagen – die Schönheit erst faszinierend und anziehend macht. Alles andere wäre nur Kitsch.
Die amerikanische Künstlerin Kate Macdowell schafft es in absoluter Perfektion, diesen Gedanken sichtbar zu machen. Nicht nur durch ihre einzigartige Bildsprache, sondern auch durch die Wahl des Materials: Feinstes Porzellan. In neutralem Weiss, formvollendet, zerbrechlich und zeitlos schön, versöhnt es uns beim Betrachten mit der irritierenden Erkenntnis, dass was wir bis anhin für abstossend gehalten haben auch anziehend wirken kann. Eine Entdeckung die uns auf uns selber zurück wirft und uns die grossartige Chance bietet, das eigene Wertesystem zu überdenken und in eine neue, eigene Vorstellungswelt zu finden. So wird Kreativität geboren.
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