Um sich vom unvorteilhaften Konterfei im Coiffeur-Spiegel abzulenken und dem repetitiven Smalltalk der Friseurin zu entziehen, bleibt nur der beherzte Griff in die aufgelegten Magazine des Salons. Da ich auf Celebrity-Heftchen chronisch mit leichter Übelkeit reagiere, in etlichen Jahrgängen der Cosmopolitan alles über den weiblichen Orgasmus gelesen und sämtliche Heimdekor-Publikationen bereits abonniert habe, bietet sich - in letzter Instanz - nur noch die Vogue an. Nach dem Kampf durch die üblichen zwei Dutzend Inserate-Seiten hat man vielleicht das Glück, für einen Augenblick aus dem tristen Haarschneide-Alltag zu schlüpfen und sich in einer visuellen Wunderwelt wieder zu finden.
Fashion-Fotografie hat mich schon oft fasziniert. Sobald die anorektisch-blutleeren Mannequins von den Laufstegen taumeln und durch einen begnadeten Fotografen unter die Fittiche genommen werden, ertrage auch ich die abwegigsten Couture-Kreationen. Manche «Meister am Auslöser» begeistern geradezu und verdienen es - in loser Folge - hier eine kleine Bühne zu finden. Als erster tritt Ruven Afanador auf. Model und Kleidung sind sekundär. Die Kulisse hingegen, könnte meinem geistigen Bilderbuch entsprungen sein.
Mehr von Ruven Afanador (©), via The Witch and the Wardobe
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen