Dienstag, 8. März 2011

Apokalyptische Tabernakel für den Heimaltar.


Wer kennt das nicht? Man lässt nach langer Wegsuche ein sturmgepeitschtes, trost- und gottloses Hochmoor hinter sich und betritt zum ersten Mal sein von einem unbekannten aber steinreichen Onkel geerbtes Manor House. Nach einer ausgedehnten Besichtigungstour durch die 48 Zimmer des Hauses, findet man sich unverhofft in der zwischen Bibliothek und Küche geschickt verborgenen Hauskapelle wieder. Die Einrichtung ist spärlich und man stellt schnell fest, dass der ehemalige Besitzer im schmucklos-wurmstichigen Tabernakel statt geweihter Hostien seine vor dem Hausdrachen versteckte Whiskey-Sammlung gehortet hat. Für einen überzeugten katholisch-anglikanischen Atheisten ist ein solcher Frevel unerhört und man beschliesst, das schändlich entweihte Möbel sofort durch einen adäquaten Neuerwerb zu ersetzten. Doch woher nehmen und nicht stehlen? 

Hier kann nun geholfen werden. Kris Kuksi's altarähnliche Apokalyptik-Gebilde dürften die Herzen aller Schattenwesen – von Poe über Shelley bis Lovecraft – höher schlagen lassen und die nächste Messe zur Anrufung des grossen Cthulhu wahrlich bereichern. Auch an unsere Zeitgenossen mit einem ausgeprägten christlichen Sendungsbewusstsein wurde gedacht. Das «mobile Gotteshaus» (Abb. 4) dürfte ein willkommenes Vehikel für die kommende Missionsarbeit im nahen Osten sein...

Mehr von und zu Kris Kuksi (©).

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen