Donnerstag, 1. Dezember 2011

Wachs in ihren Händen.


Bilder: © by Felicity Powell | via www.wurzeltod.ch

1. Dezember und ich habe keine faulen Ausreden mehr, mich der seit Monaten in allen Geschäften der Stadt aufdringlich verbreiteten Weihnachtsstimmung demonstrativ zu entziehen. Da die kürze der Tage deutlich spürbar geworden ist, dürfte nun auch der hinterste und letzte Romantik-Verweigerer seine angestaubten, im Küchenschrank übersommerten Kerzen hervorkramen, um etwas festliches Licht ins Dunkel seiner vier Wände zu bringen. Doch kann Paraffin weitaus mehr, als nur der auslösende Faktor eines brennenden Adventskranzes zu sein. Die englische Medaillen-Designerin und Künstlerin Felicity Powell schafft aus Wachs surreal-symbolische Kleinode die mich schmelzen lassen. Auf den schwarzen Rückseiten kleiner Spiegel entstehen unter ihren Zauberhänden wundervolle, höchst filigrane Reliefträume – als bekennender «Candle light Enthusiast» werde ich Kerzenresten zukünftig mit einer faszinierten Ehrfurcht begegnen. 

Wer sich den Luxus gönnt und seine Weihnachtseinkäufe dieses Jahr in London tätigt, darf sich glücklich schätzen: Powells Arbeiten können noch bis Ende Februar 2012 im Rahmen der Ausstellung «Mirakels & Charms» in der Wellcome Collection bewundert werden.

Ein Kurzfilm zu Felicity Powells «Charmed Life» gibt es hier.